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Praktikum Chirurgie - und Schnitt


Lange nichts mehr gehört... und das war auch erst mal gut so. Denn nach der bisher längsten Prüfungsphase im Juni/Juli mit insgesamt sieben(!) Prüfungen, war ich mehr als nur ein bisschen urlaubsreif. 7 Prüfungen um das 8. Semester abzuhaken, 2/3 geschafft für das 1 große Ziel.

Nachdem die Akkus nach 2 Wochen Erholungsurlaub wieder aufgeladen waren, war ich bereit für das Praktikum der Chirurgie, welches unsere Universität in Pilsen für uns vorsieht. Zuvor hatte ich ein leicht mulmiges Gefühl, ob ich denn Anlaufschwierigkeiten haben würde, weil ich doch die Fachbegriffe im englischen und nicht wie an einer deutschen Uni im lateinischen Fachterminus gelernt hatte. Und wollen die mich überhaupt, einen Praktikanten der nicht mal in Deutschland studiert?Praktikum Chirurgie - und Schnitt
Bereits die Bewerbung war überraschend: Eigentlich wollte ich telefonisch nur einmal vorfühlen, ob ein Praktikum in diesem Klinikum denn möglich sei und schon bekam ich als Antwort "selbstverständlich sagen Sie uns bitte nur noch ab wann Sie vorbeischauen werden." Auf einmal war nicht mehr viel Zeit darüber sich große Sorgen zu machen, denn es lief wie geschmiert und so habe ich die Woche vor dem Praktikum noch ein Gespräch mit dem Chefarzt gehabt und er fragte mich, für was ich mich den interessieren würde und gab sogar Empfehlungen was ich mir auf jeden Fall in diesem Krankenhaus anschauen sollte.

Ich entschied mich für die Viszeralchirurgie und lag damit goldrichtig. Vom ersten Tag an war ich nicht irgendwie nur mit im Operationssaal und in der dritten Reihe, sondern direkt am Tisch, mit dabei im Geschehen. Beste Sicht. Beste Erklärungen. Bester Lernfortschritt. Der Traum wie ein Praktikum ablaufen sollte. Und so war es auch: In vielen laparoskopischen Eingriffen wurde mir die Steuerung der Kamera sowie eine der Zangen anvertraut. "Sie führen nun meine Augen also keinesfalls Zittern junger Mann", war die Anweisung welche ich versuchte bestmöglich umzusetzen, was mir allerdings bei Operationszeiten jenseits der 1,5 Stunden ab und an doch schwer fiel. Viele der Operationen waren an der Speiseröhre von Reflux-Patienten, andere erhielten eine Magenverkleinerung, aber auch bei einer Sigmaresektion durfte ich assistieren. In den Genuss der OP-Luft werden die meisten noch kommen, die das hier lesen, deswegen möchte an dieser Stelle lieber etwas anderes noch erwähnen: Die erstaunlich schnelle Rehabilitation der Patienten. Zu Beginn an stellte mir der Professor das Prinzip des "Fast-Track" von Prof. Kehlet vor, wonach ein Patient der in der Früh operiert worden ist, noch am Abend desselben Tages von seinem Krankenbett aufstehen und die ersten Schritte in seinem Patientenzimmer und dem Flur hinter sich bringen sollte. Vorrausetzung ist eine extrem "körperschonende" Operationsart, welche auf den minimalen Schnitten bis über das sehr vorsichtige Greifen mit der Zange im Bauchraum (was meine tägliche Aufgabe ja während den OPs war) basiert. Nicht nur die frühe Mobilisation, sondern auch das Essen von "normaler" Krankenhauskost war dadurch bereits am nächsten Tag wieder möglich und man konnte komplett auf parentale Ernährung verzichten. Die meisten der Patienten wurden schließlich am dritten, vierten Tag auch wieder entlassen.

Um zum Schluss noch meine anfänglichen Sorgen zu entkräften, waren alle OP-Mitarbeiter, die OTAs, die Anästhesisten sowie die Chirurgen erfreut, dass ein Medizinstudent einer ausländischen Uni das Praktikum in ihrer Klinik absolviert und mir wurde oftmals gesagt, dass wir sehr wahrscheinlich doch die ausführlichere Ausbildung genießen würden.
Dies ist ein Beitrag von August.
August studiert in englischer Sprache an der Medizinischen Fakultät der Prager Karlsuniversität in Pilsen.

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