Ich kam genau eine Woche vor Beginn der Vorlesungen hier in Pilsen an.
Den Enrollment day musste ich sehr zügig bestreiten, weil zu Hause noch einige Dinge, wie der BAföG Antrag zu erledigen waren. Am Montag vor dem Semesterbeginn reiste ich dann also mit Sack und Pack an und verfrachtete alles in ein Zimmer im Kolej Bolevecká. Zugegeben, der Umzug dauerte nicht lange, da das Platzangebot und mein Hab und Gut überschaubar sind.
Mein Zimmergenosse reiste schon eine Woche vor mir an und hatte sich zum Glück schon einen Überblich verschafft, konnte mir also helfen, mich im Wohnheim anzumelden, zeigte mir den Fahrradkeller, etc.. Als alle häuslichen Arbeiten erledigt waren und das Zimmer so eingerichtet war, wie es Jungs eben einrichten - schlicht und nicht zu ordentlich - starteten wir unseren ersten gemeinsamen Ausflug in die Innenstadt.
Hier ließen wir nur wenig Zeit verstreichen und besorgten uns gleich Tickets für den Pilsener Nahverkehr. Eine recht günstige, jedoch zeitraubende Angelegenheit wie sich herausstellte. Das könnte aber auch daran gelegen haben, dass wir den ersten Tag des Monats erwischten, an dem sich die halbe Stadt neue Tickets holt. Eine Stunde später und um ein paar Impressionen aus dem Pilsener Nahverkehrsamt reicher entschieden wir uns dagegen, die Tickets gleich auszuprobieren und gingen zu Fuß zurück Richtung Wohnheim und genossen noch etwas die schöne Innenstadt.
Mein erster Eindruck der Stadt ist durchaus positiv, die malerischen alten Gebäude strahlen einen sehr gemütlichen Charme aus und man kann sich ausgiebig in der Innenstadt aufhalten. In den Randbezirken wirkt es zwar etwas schlichter, aber ich denke, diesem Phänomen begegnet man in jeder anderen Stadt, in jedem anderen Land nahezu genauso.
Unsere Unterkunft ist mit einem Doppelzimmer und Badezimmer, das wir uns mit den Nachbarn teilen, sehr überschaubar, jedoch für den Anfang absolut ausreichend. Für viel Komfort ist im Studentenleben sowieso wenig Platz, daher kann man sich auch mit einer Küchennische, die so breit wie der darunter verbaute Kühlschrank ist, durchaus arrangieren.
In der kommenden Woche werde ich mich noch etwas mit der Stadt und den Universitätsgebäuden vertraut machen, Einkaufsmöglichkeiten erkunden und mich auf den Studienbeginn vorbereiten. Ich denke die Böhmische Gastronomie darf dabei nicht fehlen, genauso wenig wie einige Besuche bei den zahlreichen Veranstaltungen, die im Zuge der Feierlichkeiten der "Kulturhauptstadt 2015" angeboten werden.