Der Tag bevor der Ernst des Lebens losgeht
Für meinen letzten Tag vor der Uni war ursprünglich nichts geplant, außer einmal die ganzen Gebäude abzulaufen, an denen ich mich am Montag einfinden muss. (Dies hat sich im Nachhinein als beste Idee überhaupt herausgestellt). Das Wetter hier ist jetzt - Anfang Oktober immer noch klasse, man merkt keinen Temperaturunterschied. Als erstes bin ich mit meiner Mitbewohnerin auf den Stadtplatz gegangen und wir haben entdeckt, dass das Pilsner „Bierfestival“ schon im vollen Gange ist. Überall waren kleine und große Stände, wo man etwas zu essen und zu trinken kaufen konnte und natürlich eine riesen Bühne, wo am Sonntag Vormittags erst mal „nur“ Sportübertragungen – hauptsächlich Rugby und Eishockey - zu sehen waren. Wir stolperten auf dem Weg dorthin über die berühmt, berüchtigte „Oxford“ Buchhandlung und fotografierten sofort die Öffnungszeiten.
Nachdem wir an dem Fest vorbeigezogen sind, sind wir in die Tourist Info gegangen, die im Gegensatz zu vielen anderen Geschäften fast immer offen hat. Dort informierten wir uns über das Semesterticket. Es stellte sich heraus, dass es eine Weile dauert, bis die Pilsner Card ausgestellt werden kann und so kauften wir Einzeltickets an der Info. Die kann man dort übrigens viel billiger erwerben, als direkt beim Fahrer.

Das große Einkaufszentrumen „Plaza“ hat Sonntags auch komplett offen, da wir bei unserem Großeinkauf den Tag vorher vergessen haben, Spülmaschinentabs zu kaufen, mussten wir das dringendst nachholen (Wenn man schon den Luxus einer Spülmaschine hat, will man ihn ja auch nutzen!). Dort gibt es viele Kleidungsläden, Nippes, Essen, Bücher, ein Kino und natürlich Wi-Fi! Hier gibt es beinahe in jedem Café oder Restaurant Wi-Fi; das mussten wir natürlich auch ausnutzen, um uns auf Google Earth zu orientieren.
Danach ging unsere Reise los. Wir hatten den Termin für die Abholung unserer ISIC Card verpasst, also müssen wir sie Montag früh abholen und dafür natürlich Zeit einplanen. Danach ist unser erstes Fach „First Aid“, dafür mussten wir zweimal die Straßenbahn wechseln und auch noch mit dem Bus zum Krankenhaus fahren. Vom Stadtzentrum aus wäre das nicht laufbar. Danach stände Chemistry an, diesen Raum aber kannten wir aber von unserem Aufnahmetest schon. Das ist der größte und auch schönste der Universität, vielleicht ein bisschen überdimensioniert für uns 10 Zahnmediziner, aber soll mir recht sein. Ein bisschen erleichtert machten wir uns auf den Heimweg. Wir hatten anfangs Probleme unsere Einzeltickets einzulösen, da wir dachten sie werden wie in Nürnberg mit der Zeit gestempelt. Aber uns wurde bereitwillig geholfen und ein anderer Student zeigte uns wie sie zu entwerten sind, es werden nämlich Löcher hineingestanzt. Obwohl eine Einzelfahrt nur umgerechnet 60 cent kostet, nahmen wir uns vor, möglichst bald unsere Pilsen Card zu beantragen, vor allem, weil die Behörde quasi bei uns um die Ecke ist und wir von der Uni schon die nötigen Formulare bekommen haben.
Mit diesem Studenten haben wir uns dann auch noch für Abends verabredet und ließen gemeinsam den Abend auf dem Pilsner Bierfestival ausklingen. Dort lernten wir auch wieder neue Leute kennen und hatten viel Spaß den Bands zuzuhören. Aber natürlich nicht zu lange, wir waren ja sehr aufgeregt vor unserem ersten Tag an der Uni.