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Fahrradstadt Pilsen


Fahrradstadt PilsenHier sollte man direkt mit einer 180 Grad - Wende beginnen und der Überschrift keinen Funken Glauben schenken. Leider ist es auch aus Deutschland bekannt, dass die meisten Städte nicht gerade perfekt für Fahrräder ausgelegt sind, oder mit anderen Worten gesagt schlicht dafür geschaffen sind, sie stur mit dem Auto zu befahren, dieses mit möglichst nicht mehr als einer Person zu besetzen und selbst für die kürzeste Strecke den Motor an zu lassen. Genau so kann man sich es hier in Pilsen vorstellen. Die Stadt hat wirklich einiges Sehenswertes zu bieten und ist für mich ein durchaus schöner Ort zum Leben geworden, aber als Fahrradfahrer unterwegs zu sein, ist hier wahrlich kein Vergnügen. Vor allem in den Stoßzeiten am Morgen und am späten Nachmittag, wenn sich in jeder noch so kleinen Nebenstraße der Verkehr staut und es einem unwahrscheinlich vorkommt, dass sich diese Schlangen je wieder auflösen werden. Ich bin bei fast jedem Wetter, nahezu täglich mit meinem Fahrrad zwischen dem Krankenhaus in Lochotin, den umliegenden Uni Gebäuden und dem Krankenhaus in Bory unterwegs und erledige auch sonst ziemlich alle Angelegenheiten damit. So langsam habe ich für viele Strecken die ruhigsten Schlupfwinkel gefunden und weiß ziemlich genau, wo man ein kleines Stück Fußweg oder gar einen Radweg finden kann. Entlang der großen Straßen sind Radwege angelegt, an den Flüssen lassen sich breite Fußwege gut befahren und bei geringem Verkehrsaufkommen ist auch das Fahren auf der Straße keine große Sache. Jedoch sollte man sich nie zu sicher sein, denn eine unberechenbare Konstante bleibt bestehen: die "Anderen". Die Autofahrer sind es schlicht nicht gewöhnt, dass sich hier auch Fahrräder tummeln und haben daher meist keinen Blick für kleinere Verkehrsteilnehmer. Kommt an einer Kreuzung kein anderes Auto, so wird getrost los gefahren. Hat die Rushhour die Kreuzung verstopft, sodass nicht einmal mehr der Querverkehr, dessen Ampel eigentlich Grün zeigt, fahren kann, steht man als Fahrradfahrer oft vor dem einzigen Ausweg, abzusteigen und lieber auf den Fußweg entlang zu schieben. Denn nicht selten bricht ein wartendes Auto aus der Schlange aus, um schnell eine Abkürzung zu nehmen, ohne jemals den Blinker zu setzen oder einen Blick nach hinten zu wagen. Besonders in den Wintermonaten, wenn es früh dunkel wird und oft neblig ist, ist es sicher auch schwer für die anderen, einen Fahrradfahrer zu sehen und ich glaube nicht, dass es hier besonders schlimm zu geht, jedoch sind Helm, helle Lampen und stets offene Augen unerlässliche Begleiter im Stadtverkehr. Bis auf ein paar Ausweichmanöver und Vollbremsungen habe ich zum Glück noch keine brenzligen Situationen erlebt, musste mich hin und wieder grundlos anhupen lassen, bin aber immer noch sehr gerne mit dem Rad unterwegs. Denn abgesehen vom sportlichen Aspekt, ist es bestimmt die schnellste und umweltschonendste Art, sich in der Stadt fort zu bewegen. Nicht selten pendeln wir zwischen den beiden Krankenhäusern in Lochotin und Bori, die etwa 5km voneinander entfernt und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Diese Strecke ist bei geringem Verkehrsaufkommen gut, aber keinesfalls so schnell wie mit dem Fahrrad zu bewältigen, was bei einem eng gesteckten Vorlesungsplan einen echten Zeitvorteil und oft eine willkommene Pause ermöglicht. Nach der Uni zeigt sich ein weiterer Vorteil des Fahrrads, denn in Tschechien herrscht absolutes Alkoholverbot am Steuer von PKWs und nur der Fahrradfahrer kann sich getrost und bei mäßigem Genuss auch ohne Komplikationen auf ein Feierabendbier freuen. 
Dies ist ein Beitrag von Vitus.
Vitus studiert in englischer Sprache an der Medizinischen Fakultät der Prager Karlsuniversität in Pilsen.

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Angebotene Studiengänge:
Humanmedizin
Zahnmedizin

Studiengebühr Humanmedizin:
7.680 Euro/Semester*

Studiengebühr Zahnmedizin:
7.680 Euro/Semester*

Studienanfang:
zu jedem Wintersemester

Aufnahmetests für das Studienjahr 2024/2025:
19. August 2024
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