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Medizin studieren in Prag - Die Kooperation mit dem Krankenhaus in Chemnitz


In diesem Artikel stelle ich die Kooperation der Ersten Medizinischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag mit dem Lehrkrankenhaus in Chemnitz vor. Chemnitz liegt ca. 220 km oder etwa zwei Autostunden von Prag entfernt und fungiert für alle interessierten und deutschsprachigen Studierenden der Ersten Medizinischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag als Partner- und Lehrkrankenhaus. Für dich bedeutet das: wenn du an der Ersten Medizinischen Fakultät studierst, kannst du einige Kurse statt in Prag in Chemnitz belegen. Warum das cool ist? Weil du ab dem 4. Jahr des Studiums so praktisch wie möglich lernen sollst (und bestimmt willst) - und das ist natürlich in der eigenen Sprache am einfachsten. Jedenfalls fällt es mir und allen Studenten, die ich hier kenne, doch eher schwer, auf tschechisch so mit den Patienten zu kommunizieren, dass wir unseren persönlichen und medizinischen Ansprüchen gerecht werden. Außerdem wird es sich bestimmt noch als sehr, sehr hilfreich herausstellen, vor dem Beginn deines Arbeitslebens auch ein deutsches Krankenhaus von innen gesehen zu haben.

Pro Studienjahr an der Ersten Medizinischen Fakultät in Prag darfst du bis zu zwölf Wochen in einem anderen Land und theoretisch in einem Krankenhaus deiner Wahl absolvieren. Das funktioniert, weil die Kurse in Prag immer als Blockkurse unterrichtet werden, d.h. du hast z.B. 4 Wochen Neurologie, 6 Wochen Chirurgie etc., immer am Stück. Diese Blockkurse kannst du auch woanders (in Form einer Famulatur) belegen und nur für die abschließende Prüfung wieder nach Prag fahren (bedenke allerdings, dass du in Deutschland dann auch Vollzeit eingesetzt wirst, du bist also 8 Stunden täglich auf der Station!) Das bedeutet, du meldest bei der jeweiligen Fachabteilung (z.B. Kardiologie) in Prag an, dass du für die Zeit des Kardiologiekurses eine kardiologische Famulatur am Krankenhaus XY im Land XY machst, und das kann dir dann entsprechend als Kurs angerechnet werden. Dieser Antrag muss natürlich im Voraus in Prag genehmigt werden und hier geht es schon los: diese Genehmigung ist für Krankenhäuser, die eine Kooperation mit der Uni eingegangen sind, deutlich einfacher. Deshalb haben viele deutschsprechende Kommilitonen und Kommilitoninnen und ich bis zu 7 Kurse in Chemnitz belegt.

Ein kleiner Einblick in meine eigenen Erfahrungen aus Chemnitz: Ich habe z.B. im letzten Sommer einige internistische Kurse in Chemnitz belegt: Nephrologie, Kardiologie, Pneumologie, Gastroenterologie. Insgesamt war ich für diese Kurse 9 Wochen dort. Die Organisation erfolgte, nachdem in Prag alles genehmigt worden war, über zwei sehr nette und engagierte Mitarbeiterinnen in der Personalabteilung des Klinikums. Diese kennen die Kooperation mit der Karlsuniversität, wissen um die Bedingungen und Anforderungen, die wir erfüllen müssen (und natürlich unterschrieben brauchen!) Bescheid und teilen alle Studierenden auf die verschiedenen Stationen so auf, dass alle gleichmäßig verteilt sind und auf keiner Station zu viele Studenten rumlaufen. Sie reservieren außerdem Apartments im Klinikwohnheim, diese stehen den Prager Studenten kostenlos zur Verfügung! Bei Ankunft erhielten wir alle jeweils unsere Schlüssel zu den Apartments und wurden am nächsten Morgen sehr freundlich von den beiden Organisationsdamen empfangen. Sie kümmern sich wirklich ganz lieb um alles Notwendige: dass man seine Dienstkleidung in der richtigen Größe bekommt, alle Schlüssel und Chips für diverse Türen funktionieren, man sich auf dem Gelände zurechtfindet und keine Frage unbeantwortet bleibt. Sogar einen extra Seminarraum zum Lernen haben sie uns zur Verfügung gestellt. Dann ging es direkt los, für mich auf der Nephrologie. Obwohl es sich wie eine Famulatur gestaltet, empfand ich die Zeit doch als noch etwas ertragreicher, denn (und das ist super in Chemnitz!) die Medizinstudenten aus Prag werden dort nicht den Famulanten, sondern den PJ-Studierenden gleichgestellt! Das ist nicht in jedem Krankenhaus so. Der Chefarzt in der Nephrologie z.B. ist mit der Kooperation und dem Prager Lehrplan vertraut und weiß, dass es an der Prager Uni kein PJ gibt, und dass ich deshalb auf diese praktische Erfahrung angewiesen bin. Deshalb verlangte er auch bereits am ersten Tag von mir, dass ich 1-2 Patienten quasi selbst betreue (natürlich unter Aufsicht der Ärzte). Er sagte: "Sie haben ja kein PJ und irgendwo müssen Sie das schließlich lernen!“. So ins Kalte Wasser geschmissen zu werden tat mir gut, da ich sonst eher zurückhaltend bin.

Auch auf den weiteren Stationen habe ich viel gelernt. Natürlich gilt auch in Chemnitz wie in jeder Famulatur: Es kommt auf einen selbst an, was man draus macht. Aber in Chemnitz fiel es mir noch leichter als sonst, mich einzubringen. Außerdem habe ich wirklich alle Ärzteteams dort als besonders nett und lehr-motiviert erlebt. Und als Studentin der Prager Karlsuniversität wurde ich stets sehr freundlich empfangen, da sie mit den Prager Studierenden scheinbar sehr gute Erfahrungen haben. Auch das ist natürlich ein sehr positives und motivierendes Erlebnis. Und nach dem Feierabend haben wir uns gegenseitig in unseren Apartments besucht, sind im schönen Küchwald (direkt am Klinikum) laufen gegangen, haben auf dem Balkon in der Sonne ein Feierabendbierchen genossen… es lässt sich also durchaus aushalten!
Dies ist ein Beitrag von Franziska.
Franziska studiert in englischer Sprache an der 1. Medizinischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag.

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Die wichtigsten Fakten zum Studium in Prag (Erste Medizinische Fakultät) auf einen Blick:

Angebotene Studiengänge:
Humanmedizin
Zahnmedizin

Studiengebühr Humanmedizin:
11.820 Euro/Semester*

Studiengebühr Zahnmedizin:
11.820 Euro/Semester*

Studienanfang:
zu jedem Wintersemester

Aufnahmetests für das Studienjahr 2024/2025:
leider keine weiteren Termine
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Wissenswertes
Abgesehen davon, dass die Studenten der Ersten Medizinischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag Kost und Logis bekommen, wenn Sie in Chemnitz am Lehrkrankenhaus sind, bieten sich durch die Einbindung in den Klinikalltag wertvolle Vorteile.

Es gibt nicht nur die Möglichkeit, Patientengespräche und Arztbriefe zu üben, sondern man kann bei Bedarf bei einem Gespräch mit dem Chefarzt auch schon die zukünftige Anstellung in trockenen Tüchern haben, lange bevor das Studium endet.

Übrigens sei erwähnt, dass die Möglichkeit des Lehraufenthalts mit leichten Abwandlungen auch Studentinnen und Studenten anderer tschechischer und slowakischer Fakultäten offen steht.

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