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Hausarztpraktikum während des Medizinstudiums in Brünn


Medizin studieren ist oftmals sehr theoretisch: Man vergräbt sich in Büchern, schreibt Karteikarten und grübelt über der letzten Vorlesung. Zwar haben wir auch praktische Fächer, in denen wir entweder im Krankenhaus mit zur Visite gehen, oder im Labor Experimente machen, allerdings vermittelt einem das nicht wirklich, wie das Tagesgeschäft eines Arztes aussieht. Um dem entgegenzuwirken, müssen wir in den Semesterferien gewisse Praktika absolvieren. Glücklicherweise ist es uns freigestellt, ob wir diese Praktika in Deutschland oder in Tschechien absolvieren und dieses Semester ging es in die „primary care“, also zum Hausarzt.

Der erste Schritt war zunächst einmal eine Praktikumsstelle zu finden, das gestaltete sich bei mir allerdings schwieriger als gedacht: Gefühlt die Hälfte der Praxen hatte keine Website, ich konnte mich bei diesen also nicht wirklich Informieren und oftmals ging dann am Telefon auch keiner hin. Die anderen Praxen, denen ich dann schrieb, nahmen entweder keine Praktikanten an, Corona sei Dank, oder hatten in dem in Frage kommenden Zeitraum schon jemanden. Am Ende funktionierte es dann zum Glück doch und ich hatte eine Zusage in einer Landarztpraxis.

Am ersten Tag des Praktikums stand ich also um 7 Uhr früh bei Herrn Dr. Bock auf der Matte und bekam nach einer herzlichen Begrüßung erstmal einen COVID Test verpasst. Als dieser negativ ausfiel und ich mich den Arzthelferinnen vorgestellt hatte, bekam ich erstmal eine Führung durch die Praxis: Wartezimmer, Empfang, Infekt-Raum, Labor, Ultraschall, zwei Behandlungszimmer und am wichtigsten: Die Kaffeeküche. Um halb acht kamen dann auch schon die ersten Patienten und der Arbeitstag begann. Das Tolle war, dass ich die verschiedensten Krankheitsbilder aus allen möglichen Fachrichtungen zu Gesicht bekam: Klassische virale und bakterielle Infekte, viel Internes, vor allem aber kardiale Thematiken und auch kleinere chirurgische Fälle, wie zum Beispiel Operationsnachsorge und die ein oder andere Wunde.

Wofür ich Herrn Dr. Bock sehr dankbar bin, ist, dass er mich sehr viel selbst machen ließ. Ich durfte Fäden und Klammern ziehen, COVID Abstriche machen, Blut abnehmen und sogar eigenständig das ein oder andere Patientengespräch führen. Auch erklärte er mir stets was und warum er gerade etwas machte und auch mein Stethoskop kam endlich voll auf seine Kosten. Besonders spannend fand ich in diesem Fall die Sonographie. Zu Beginn des Praktikums erkannte ich bis auf schwarz-weißes Wischwasch noch nicht sonderlich viel. Am Ende war es mir schon möglich das ein oder andere Organ auf Anhieb zu erkennen.

Auch der Umgang mit den Patienten gefiel mir sehr gut, Ich mag es einfach, mich mit den verschiedensten Menschen auseinanderzusetzen und mir die für mich wichtigen Informationen herauszufiltern. Der ein oder andere fragte mich sogar, ob ich denn der Nachfolger wäre, denn man bräuchte ja unbedingt Landärzte. Leider konnte ich diese Frage nicht mit „ja“ beantworten, sondern musste die Leute auf „frühestens in acht bis neun Jahren“ vertrösten. Grundsätzlich könnte ich mir allerdings die Allgemeinmedizin durchaus in Zukunft vorstellen.


Abschließend kann ich sagen, dass mir diese Woche Praktikum enorm viel Spaß gemacht hat. Ich habe allerdings auch gemerkt, wie viel es noch zu lernen und zu erfahren gibt. Insbesondere bei den Medikamenten habe ich meistens nur Bahnhof verstanden, aber Pharmakologie haben wir ja auch erst nächstes Jahr. Jetzt bin auf jeden Fall wieder motiviert mich in die Theorie zu stürzen, denn das Praktikum hat mir von neuem vor Augen geführt, wofür man sie lernt.
Dies ist ein Beitrag von David.
David studiert in englischer Sprache an der Medizinischen Fakultät der Masaryk Universität in Brünn.

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