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Mein Medizinstudium in Brünn - Das erste Mal Unterricht in der Klinik!


Heute war es endlich soweit, ich hatte das erste Mal Unterricht in der Klinik und Kontakt mit echten Patienten. Von Praktika und meiner Arbeit im Rettungsdienst wusste ich schon, wie es im Krankenhaus so ist, aber es ist trotzdem etwas anderes, das erste Mal als Student mit dem Professor voran die verschiedenen Patienten zu besuchen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich in den ersten zwei Jahren nur Theorie gehabt und all die Grundlagen wie Anatomie, Physiologie und Biochemie gelernt.

Der Tag begann früh, wir hatten Tschechischunterricht um 7:30 Uhr. Danach sofort mit dem Bus zum Nemocnice Bohunice, dem Universitätskrankenhaus. Dort angekommen erstmal Fragezeichen, wo sind die Schließfächer und Umkleiden? Zum Glück trafen wir ein paar Bekannte aus den höheren Semestern, die uns den Weg gezeigt haben. Runter in den Keller, an der Pathologie vorbei, rum um gefühlte zehn Ecken und schlussendlich dann gefunden. Als wir unsere Laborkittel und Hausschuhe angezogen, die Stethoskope in den Kitteltaschen verstaut und die Namenschilder angebracht hatten staunten wir nicht schlecht: Wir sahen zum ersten Mal klischeehaft nach Medizinstudenten und Medizinstudentinnen aus. Natürlich trug jeder von uns eine FFP2 Maske, um uns und andere vor eine eventuellen COVID Erkrankung zu schützen.

David und seine Kommilitonen in der Klinik in Brünn

Als nächstes fuhren wir mit dem Aufzug in den 13. Stock, wo der Professor schon auf uns wartete. Er begrüßte uns und wir teilten uns in kleinere, aus drei bis vier Leuten bestehende, Gruppen auf. Jede Gruppe bekam einen Arzt zugeteilt und los ging es. Unsere Gruppe war in der Kardiologie und uns wurde zunächst das Department gezeigt: Intensivstation, normale Zimmer, Aufenthaltsräume und so weiter. Anschließend kramte Dr. Křivan einen Zettel aus seiner Tasche und meinte: „So jetzt schauen wir mal, was ich alles Interessantes für euch gefunden habe“. Wie er uns später erklärte hatte er alle Patienten vorher gefragt, ob es in Ordnung sei, wenn wir sie besuchten und sich über deren jeweilige Krankheitsbilder informiert.

Der ersten Patienten, den wir besuchten, hatte eine Aortenstenose, das bedeutet, dass eine seiner Herzklappen verengt war. Dr. Křivan erklärte uns einiges darüber und welchen Konsequenzen dies für den Patienten hat. Auch erarbeitete er mit uns eine Anamnese, also eine Patientenvorgeschichte, zunächst auf Tschechisch und anschließend wiederholte er nochmal alles für uns auf Englisch. Danach zeigte er uns, wie man die Stenose mit dem Stethoskop hören konnte. Es war sehr interessant, anstatt des normalen Lub Dub das man bei gesunden Personen hört, waren die Geräusche verändert. Es war mehr ein BRRRRRR-Dub.

Beim nächsten Patienten mussten wir dann ran. Wir mussten das, was er uns vorher erklärt hat, umsetzen. Also versuchten wir mit unserem dürftigen Tschechisch die Patientenvorgeschichte des Patienten zu erfahren. Dr. Křivan gab uns kleine Hinweise und so kamen wir nach und nach darauf was ihm fehlte: Der Patient hatte eine Stenose einer Beinvene. Dabei verstopft eine Vene des Beines und das Blut staut sich. Das Bein war ganz geschwollen und heiß. Über einen Katheter wurde dem Patienten gezielt Blutverdünner in das Bein geleitet und an andere Stelle wieder gefiltert, um nicht den ganzen Körper zu belasten.

Der letzte Patient, den wir dann gesehen haben, lag auf der Intensivstation. Sein Problem war ein sogenannter Pneumothorax, das bedeute das Luft in den Zwischenraum zwischen Brustkorb und Lunge eingedrungen war. Im schlechtesten Fall kann dabei die Lunge in sich zusammenfallen. Es ging ihm schon besser, allerdings konnten wir mit unseren Stethoskopen die Luft, die sich unter seine Haut verirrt hatte, hören und auch tasten. Es fühlte sich ein bisschen komisch an war aber eine sehr interessante Erfahrung!

Im Anschluss verabschiedete sich Dr. Křivan und gab uns noch eine Hausaufgabe: Wir sollten bis zum nächsten Mal theoretisch lernen, wie man den Kopf untersucht. Danach trafen sich alle Gruppen wieder, und eine Ärztin hielt einen Vortrag, wie man richtig eine Anamnese erhebt.

Dann war er auch schon rum, unser erster Unterricht im Krankenhaus. Mir persönlich hat es sehr viel Spaß gemacht und nach all der Theorie, durch die man sich kämpfen muss und musste, war es eine großartige Abwechslung. Mich persönlich und ich denke ich spreche hier für die meisten meiner Kommilitonen, hat es daran erinnert, warum ich überhaupt Medizin studiere. Ab jetzt haben wir jede Woche Unterricht im Krankenhaus und ich freue mich schon auf das nächste Mal!
Dies ist ein Beitrag von David.
David studiert in englischer Sprache an der Medizinischen Fakultät der Masaryk Universität in Brünn.

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