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Wie mir ein Karteikartenprogramm durchs Medizinstudium in Brünn hilft


Jeder kennt vermutlich diesen uralten Witz: Der Professor sagt zu seinen Studenten: „Lernt dieses Telefonbuch auswendig.“ Der Maschinenbaustudent fragt, „Warum?“, der Sozialpädagogikstudent fragt, „Wie?“ und der Medizinstudent fragt, „Bis wann?“.

Dieser Witz hat insofern einen wahren Kern, da im Medizinstudium tatsächlich unglaublich viel auswendig gelernt werden muss. Der Professor einer Freundin von mir meinte einmal: „Medizin ist eine Aneinanderreihung von Fakten. Je mehr Fakten wir kennen und im Kopf haben desto einfacher und schneller finden wir heraus, was unseren Patienten fehlt.“

Jetzt stellt sich die Frage wie wir möglichst viele Fakten schnell und nachhaltig in unserem Hirn behalten. Zum Glück gibt es zu dieser Fragestellung einige Studien und natürlich auch Erfahrungswerte. Für mich persönlich läuft es auf folgende Punkte hinaus:

1. Finde deinen Lerntyp: Jeder lernt anders, generell kann man aber zwischen den Folgenden Typen unterscheiden: Visuell, auditiv, kommunikativ und motorisch. Meistens gibt es einen dominanten Typ und einen Subtyp.

2. Sichte das Material und finde heraus was wichtig und was weniger wichtig ist. Gleichzeitig erhältst du dadurch einen groben Überblick über Zusammenhänge und den Umfang des Themas.

3. Bringe das Material in eine verständliche, kompakte Form, entweder indem du eine Zusammenfassung schreibst oder eine bereits existierende nutzt.

4. Versuche das Material und die Themen zu verstehen. Es fällt unserem Gehirn viel einfacher sich Dinge zu merken, wenn wir wissen, wie sie funktionieren und zusammenhängen. Nichts ist für uns schwerer als sich Aneinanderreihungen von Fakten zu merken.

5. Lerne zusammen. Für die meisten von uns ist das gemeinsame Durchsprechen und Diskutieren der beste Weg sich Dinge zu merken.

6. Wiederholen, Wiederholen, Wiederholen. Je öfter man etwas macht desto besser merkt man es sich. Als Beispiel wäre die Nummer vom Fahrradschloss, die man sich am Anfang schwer merken kann jedoch, wenn man sie jeden Tag benutzt, noch 3 Jahre später weiß.

Interessanterweise haben mehrere Studien belegt, das wir uns Dinge erst, beziehungsweise am besten merken, wenn wir uns der letzten beiden Punkte bedienen. So ist inzwischen bewiesen, dass eine Zusammenfassung schreiben und diese anschließend durchzulesen recht uneffektiv ist, um sich Dinge nachhaltig zu merken. Erst das Verstehen, gemeinsam Durchsprechen und Diskutieren und Wiederholen haben einen Langzeiteffekt. Ausnahmen gibt es natürlich, Stichwort fotografisches Gedächtnis. Abgesehen davon lernt jeder von uns ein bisschen anders.

Ich selbst versuche beim Lernen die obigen Punkte zu achten, wobei mir der letzte Punkt am schwersten fällt. Zum Glück hat mich ein Freund auf ANKI aufmerksam gemacht. ANKI ist ein kostenloses Programm, mit dem man Flashcards erstellen kann. Quasi so wie man früher Karteikarten mit Frage vorne, Antwort hinten geschrieben hat, nur halt digital. Hier geht’s zur Website: https://apps.ankiweb.net/

Der Vorteil ist folgender: Das Programm zeigt einem jeden Tag fällige Karten. Hat man eine Karte richtig kommt die Karte in ein paar Tagen wieder. Hat man sie dann wieder richtig kommt sie erst nach einem längeren Zeitraum wieder. Bei falscher Antwort ist der Zeitraum bis zur Wiederabfrage geringer. Gleichzeitig hat jede Karte einen Wert, der sich je nachdem wie oft man die Karte richtig oder falsch hat, verändert. Dieser Wert beeinflusst, wie oft die Karte abgefragt wird. Das führt dazu, dass Fakten/Karten, die man sich gut merken kann, weniger oft gefragt werden als die, die bei denen man Probleme hat. Das zugrundeliegende System heißt „Spaced repetition“, genaueres dazu findet man auf Wikipedia.

ANKI ersetzt zwar nicht die Punkte 1 bis 5, die ich oben aufgeführt habe, aber es macht Punkt 6 unendlich viel einfacher. Inzwischen benutzt fast jeder bei uns ANKI und wir können die Karten, die wir erstellen, untereinander austauschen. Stichwort Arbeitsteilung. Auch gibt es eine App fürs Handy, wenn man also im Bus sitzt oder irgendwo wartet, kann man die Zeit sinnvoll nutzen und ein paar Vokabeln wiederholen.

Ich persönlich nutze das Programm jeden Tag und es hat mir unglaublich dabei geholfen mir alles für meine Prüfungen zu merken. Allein für Anatomie habe ich, zusammen mit einem Freund, über 5000 Karten erstellt und gelernt. Auch für die tschechischen Vokabeln ist es genial. In diesem Sinne, ran an die Karten und rein mit den Fakten in den Kopf. Denn wie schon der Professor meiner Freundin sagte: „Je mehr Fakten wir kennen und im Kopf haben desto einfacher und schneller finden wir heraus was unseren Patienten fehlt.“
Dies ist ein Beitrag von David.
David studiert in englischer Sprache an der Medizinischen Fakultät der Masaryk Universität in Brünn.

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