Ob nun in der Tschechischen Republik oder in Bayern die Blasmusik mehr geschätzt wird, eines ist klar: wenn in Pilsen das Heavy Metal Festival vor der Türe steht, ist an Nachschlag, tschechische Polka und ruhiges Schunkeln nicht mehr zu denken.
Das Metalfest findet im Amphitheater in der Nähe des Zoos statt und dort wird von Donnerstag bis Sonntag den ruhigen Tönen der Kampf angesagt. Eine einzige Bühne bietet Platz für ca. 10 Bands pro Tag und die wunderbare Location bietet Platz und Sicht für Jedermann. Das Festgelände ist, wie der Name schon sagt, aufgebaut wie ein Amphitheater und somit sind die Sitzplätze so angeordnet, dass eine perfekte Sicht auf die Bühne möglich ist. Des Weiteren ist der Bereich über den bestuhlten Flächen – mehrere angelegte Grashügel – perfekt dazu geeignet, sich das Spektakel von einer entspannten Entfernung aus anzusehen.
Wer also den lauten Tönen nicht so zugeneigt ist, kann sich etwas weiter weg aufhalten, wohingegen die hartgesottenen Metalfans vor der Bühne auf ihre Kosten kommen.
Ein weiteres Highlight dieses Festivals ist die kulinarische Vielfalt und das schmackhafte Getränkeangebot, was zu ortsüblichen Tarifen und im Vergleich zu andren Festivals überaus erschwinglich ist. Wir hatten dieses Jahr das große Glück, die gesamten drei Tage bei traumhaftem Sonnenschein zu erleben, was dem einen oder anderen zwar eine feuerrote Haut verschafft hat, aber neben guter Musik und top Verpflegung den Urlaubscharakter nur noch unterstrich. Einige kleine Regenschauer konnten der Stimmung nichts Negatives anhaben.
Waren am Anfang des Tages eher die lokalen, unbekannten Bands auf der Bühne, gaben sich am Abend und vor allem am Ende des jeweiligen Tages doch einige Hochkaräter die Hände. Ich kann unter dem Strich sagen, dass das Metalfest Pilsen eine sehenswerte Veranstaltung ist, die auch für nicht-Metaler einiges zu bieten hat, da nicht gerade die härtesten des Genres auftreten, jedoch kann gerade die Bandauswahl nicht ganz mit der Breite der ganz großen Metalfestivals mithalten. Wenn es die Zeit erlaubt, werde ich mir jedoch sicher die kleine aber feine "Freakshow" im nächsten Jahr wieder ansehen.