Endlich geht es los!
Am 5.10. war es endlich soweit! Mein erster Tag als Zahnmedizin Student der Karls Universität Pilsen beginnt.
Es hat sich als sehr nützlich herausgestellt, dass ich mir im Vorfeld die Mühe gemacht habe, die Strecken zu den verschiedenen Gebäuden zu erkunden. Am ersten Tag hatte ich keinerlei Probleme, zu der ersten Veranstaltung "First Aid" im Lochotin Hospital zu gelangen. Dies ist eine Vorlesung, die sowohl für Mediziner als auch für Zahnmediziner Pflicht ist, also waren wir circa 70 Leute. Mich persönlich überraschte das Verhältnis der Studenten, wir sind in unserem Jahr nur 10 Zahnmedizinstudenten. Diese Vorlesung ging genauso abrupt los wie sie geendet hat. Es waren knappe 2 Stunden pure Info über interessante Themen wie Verletzungen des Brustkorbs, Augenverletzungen und Herzattacken und wie man als Ersthelfer damit umgehen sollte. So wahnsinnig viel Input in einer kurzen Zeit bin ich noch nicht gewohnt, aber das wird sich wahrscheinlich bald ändern.
Unsere nächste Vorlesung war Chemie, den Raum dafür kannten wir bereits, denn darin fand der Aufnahmetest statt. Dies ist ein sehr schöner Vorlesungssaal, an jedem Tisch stehen kleine, grün-goldene Tischlampen, damit man auch mitschreiben kann, wenn für eine Präsentation abgedunkelt wird. Außerdem ist er sehr hoch, sodass auch wie in einer Galerie oben Platz für Studenten ist. Der Dozent fing wirklich bei den Grundlagen der Chemie an und man merkte ihm an, dass er mit vollem Elan bei der Sache ist. Das finde ich gerade bei einem so trockenen Fach wie Chemie wichtig, vor allem weil es mir nicht sehr liegt. Bei all seiner Begeisterung unterließ er es nicht, ständig zu erwähnen wie oft sein Fach unterschätzt wird und dass man wirklich viel Zeit investieren muss, um zu bestehen. Aber von nichts kommt ja nichts!
Danach hatten wir eine längere Pause in der wir die „Menza“ erkundeten, dort gibt es täglich wechselnde warme Speisen und davor ist noch eine Snackbar, an der eine Frau Getränke, Kaffee, diverse Schokoriegel und auch belegte Baguettes zu wahnsinnig kleinen Preisen verkauft. Es ist auch kein Problem, es sich an den Tischen mit mitgebrachten Speisen und Lektüre gemütlich zu machen und ein bisschen mit den neuen Kommilitonen zu quatschen.
Kurz vor Beginn unserer letzten Vorlesung von heute (Anatomie) machten wir uns auf den Weg zu dem Gebäude, dort warteten wir eine Weile und staunten über die massig ausgestellten Skelette und eingelegten Organe bis unser Professor auftauchte und uns in einen anderen Raum brachte. Dort wurden wir wieder mit Informationen über den Bewegungsapparat überschüttet, wobei der Lehrer via Smartboard Abläufe gleichzeitig erklärte und aufmalte. Da hinterherzukommen war ganz schön anstrengend, aber wie gesagt; dass das Studium leicht wird hat keiner gesagt. Klar ist auch, dass ich daheim viel arbeiten muss um mit den Infos der Vorlesungen zurecht zu kommen.
Auf jeden Fall freue ich mich sehr auf die Herausforderung "Zahnmedizinstudium" und werde viel lernen müssen um ihr gerecht zu werden.