Alles auf Anfang
Warum so weit weg von zu Hause, in einem anderen Land, mit ein Studium beginnen? Und warum genau hier...in Prag?
Meine Geschichte beginnt ein bisschen früher. Nach meinem Abitur suchte ich zunächst in Deutschland nach einem Weg ins Medizinstudium. Mein Notendurchschnitt machte es unmöglich, direkt einen Studienplatz zu bekommen. Also setzte ich mich mit meiner Mutti ins Auto und fuhr verschiedene Universitäten in Deutschland an, um mich beraten zu lassen. Am Ende dieser zum Teil sehr ernüchternden Gespräche, entschied ich mich ein Studium der "Molecular Life Science" an der Universität Lübeck zu beginnen. Mit der Zusage der Lübecker Studienberatung, dass ich nach erfolgreichem Abschluss ein Zweitstudium "Humanmedizin" beginnen kann. So vergingen die Jahre voll mit viel Biochemie, Zellbiologie, Molekularbiologie und vielem mehr. Insgesamt war dieses Studium sehr interessant und faszinierend. Nur mit den Jahren wurde auch immer klarer, dass diese sehr theoretische forschungsorientierte Fachrichtung zwar sehr spannend ist, ich jedoch damit nicht glücklich werden würde.
Ungefähr ein halbes Jahr vor Ende dieses Studiums, nach vier Jahren, vereinbarte ich nun wieder einen Termin bei der dortigen Studienberatung, um mich über die kommenden Schritte zu informieren. Ich war furchtbar aufgeregt und erwartungsfreudig. Schließlich sollte endlich mein Kindheitstraum in Erfüllung gehen.
Und dann kam doch alles anders. Die Studienberaterin erinnerte sich nur schwer an den vereinbarten Termin und war auch dementsprechend unvorbereitet. Nach einigem Hin- und Her war dann endlich klar worum es ging. Doch ein Zweitstudium "Humanmedizin" wäre so einfach nicht möglich. Da könne sie mir nicht helfen und einen Studenten wie mich, mit einem Nicht- Einser- Durchschnitt wolle man auch an der Universität nicht weiter fördern. Ein Humanmedizinstudium würde ich so sowieso nicht bestehen können.
Das war ein Schock. Völlig leer und desillusioniert ging ich in meine kleine Wohnung. Was nun? Den Traum begraben? Aber was wäre die Alternative?
Ich sprach mit meiner Mutti und wir beschlossen, dass ein letzter Versuch eine Bewerbung im Ausland war. Doch an welcher Uni sollte ich mich bewerben? Und hier traf ich auf medizin-in-europa.de. Die Internetseite sprach mich an und daraufhin informierte ich mich über die Karlsuniversität in Prag. Ich war beeindruckt von Fotos und Berichten. Die älteste Universität nördlich der Alpen wollte mir mit einem Aufnahmetest eine zweite Chance geben! Eine Chance zu zeigen, dass ich mich seit meinem Abitur weiterentwickelt hatte und dass meine Schulnoten dies nicht mehr widerspiegeln. Ich schrieb medizin-in-europa.de, meldete mich zu einem Vorbereitungskurs und dem darauf folgenden Aufnahmetest an. Mir war klar, ich möchte nach Prag an die erste medizinische Fakultät.
Ein paar Wochen vorher fing ich mit den Testvorbereitungen an. Die zwei Wochen Crashkurs in Prag halfen mir, meine letzten Lücken zu schließen und meine Fragen zu klären. Die vielen Beispielfragen halfen, ein Gefühl für den Test zu bekommen und sich sicherer zu sein.
Der Test fand im großen Vorlesungssaal der Anatomie statt. Ich war beeindruckt von dieser alten Schönheit. Sollte ich hier mein Humanmedizinstudium beginnen können?
Ja! Mein Name wurde vorgelesen. Ich hatte einen Studienplatz! Ich freute mich unbeschreiblich. Mit 24 Jahren war ich wieder ein Erstsemester. Mein Studium in Prag konnte beginnen!
Für die Begleitung und Hilfe von medizin-in-europa.de kann ich mich nur herzlich bedanken. Für alles wurde gesorgt und alles geregelt. Ich musste nur nach Prag kommen und mein Bestes geben. Um alles weitere wurde sich gekümmert und mir abgenommen.
Der Vorbereitungs- Crashkurs war sehr gut. Den Professor für Biologie habe ich seit dem zweiten Semester immer mal wieder in den Vorlesungen in "Biology and Genetics". Aber auch wenn ich die Lehrer für Chemie und Physik nicht wiedergesehen habe, sie waren sehr gut. Alle Drei wussten sehr viel und haben sich sehr bemüht uns dieses Wissen zu vermitteln.
Ein weiteres Mädchen, dass mit mir den Crashkurs gemacht hatte, bestand den Test. Wir studieren inzwischen beide an der ersten Fakultät und sind gute Freundinnen geworden. Drei andere vom Crashkurs bekamen einen Platz an der zweiten Fakultät. Wir sehen uns immer mal wieder. Die Letzte in unserem Bunde hat in Pilsen angefangen.