Mein fünftes Semester in Pilsen hat mittlerweile richtig Fahrt aufgenommen und ich befinde mich tatsächlich schon in den Vorbereitungen für die nächste Prüfungsphase, in der Mikrobiologie, Pathologie, Psychiatrie und Radiologie abgefragt werden. Dadurch, dass unser Stundenplan dieses Jahr wirklich entspannter ist, aber deswegen auch viele Pausen über den Tag verteilt anstehen bietet sich zum Lernen nicht wie angenommen die Stadtbibliothek, sondern viel eher die Study Rooms in der Universität an. Von dort aus ist man jederzeit sehr schnell an allen möglichen Vorlesungssälen und auch im Krankenhaus und man kann auch die kürzeste Pause effektiv nutzen. Außerdem gibt es dort einen kleinen Kiosk, in dem man Kaffee (ganz wichtig für den Studenten), andere Getränke, Riegel und auch kleinere Sandwiches zur Stärkung für ein paar Tschechische Kronen erwerben kann. Wem aber mehr nach einer warmen Mahlzeit zumute ist, der kann sich auch in der Mensa etwas von der Tageskarte bestellen oder auch einfach ganz schnell eine Suppe zu sich nehmen. Außerhalb der Mittagszeit haben wir auch drei Automaten, einer mit kalten Getränken und zwei, die einem warme Getränke anbieten.
Study Rooms gibt es drei an der Zahl, geöffnet haben sie von 7 Uhr früh bis 19 Uhr abends, sodass man eigentlich keine Ausrede hat, sich in einer Pause mal zu einem kurzen oder langen Stell-dich-ein mit seinen Notizen zu verabreden. Im Erdgeschoss befindet sich der erste Raum, in dem man die Möglichkeit hat, mit Computern im Internet Recherche zu betreiben, oder etwas zu kopieren, beziehungsweise auszudrucken. Dafür (und auch für Bestellungen in der Mensa) muss man sich Geld auf seinen Studentenausweis laden, was ganz problemlos bei einer der netten Damen im Empfang geht. Außerdem hat man als Student auch die Möglichkeit sich dort Bücher in der aktuellen Auflage auszuleihen, damit man seine gefühlt tonnenschweren Atlanten nicht jeden Tag mitschleppen muss.
Im ersten Stock befinden sich dann die zwei weiteren Räume, welche erst kürzlich neu renoviert und auf unsere Bedürfnisse angepasst wurden. Der Eintritt wird einem aber nur gewährt, wenn man sich mit seiner ISIC-Karte ausweisen kann. Auf dem Gang befinden sich etliche Sitzsäcke, sodass man sich nicht den ganzen Tag in derselben Pose an einen Tisch setzen muss, sondern sich auch einmal ausruhen oder strecken kann. Ein Raum ist für diejenigen vorgesehen, die es komplett still haben wollen und in dem anderen kann man sich auch in Lerngruppen treffen und sich austauschen. WLAN ist auch überall vorhanden und im Gegensatz zur Stadtbibliothek auch mehr als genügend Steckdosen.
Nun aber genug von den unspannenden Fakten zu den Räumlichkeiten, es steht auch ein erfreuliches Ereignis vor der Tür, denn direkt in den Anfangswochen findet auch wieder das alljährliche "German Dinner" statt, in dem wir Bekanntschaft mit den deutschen Neuzugängen machen im Restaurant Švejk. Dieses Jahr wurde auch eine Neue Tradition eingeführt, aber dazu könnt ihr mehr in Augusts Beitrag lesen ;-) Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass sich die Anzahl deutscher Studenten mit den letzten Jahren bestimmt mehr als verdoppelt hat und man sich dadurch noch mehr zur eingeschworenen Gemeinde verwachsen hat. Also steht einem guten Jahr nicht nur im ehrgeizigen, sondern auch in einem sozialen Sinne nichts mehr im Wege.