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Wintersport


Eishockey ist in Tschechien der Volkssport schlecht hin. Wann immer die Temperaturen fallen und die Flüsse und Seen gefrieren, hält es kaum mehr jemanden zu Hause und man begibt sich auf das Eis. Im letzten Jahr ergab sich eine relativ lange Periode, in der Eislaufen möglich war und auch ich testete die Radbuza, einer der Flüsse, die durch Pilsen fließen, als Wintersport Arena aus. Spaziergänger, Eisläufer und vor allem Hobby- Eishockeyspieler jeden Alters begegneten mir dort.
Obwohl sie es bei den vergangenen Olympischen Spielen nicht unter Beweis stellen konnten, ist tschechisches Eishockey weit bekannt und beliebt. Nach dem frühen Ausscheiden der tschechischen Nationalmannschaft aus den Spielen in Südkorea, nutzte ich die Gelegenheit am vergangenen Wochenende und ging zu einem Spiel des HC Skoda Pilsen. Auch wenn ich schon des Öfteren an der Monitoring- Arena, dem Stadion des Pilsener Hockey Clubs vorbei gegangen war, schaffte ich es in den letzten zwei Jahren noch nicht hinein. Wintersport
Das sollte sich jetzt ändern. Die Karten sind am Stadion oder im Internet sehr leicht und sehr günstig zu erwerben, der Preis ist mit 4€ für einen Stehplatz sehr erschwinglich, jedoch sollte man den Andrang nicht unterschätzen. Die Sitzplätze waren bereits mehr als eine Woche vorher ausverkauft, jedoch Stehplätze bis zum Schluss verfügbar. An einem schönen Sonntagnachmittag ging ich in Richtung der Eishalle und hörte schon von draußen die Fangesänge. Die Halle ist mit ca. 7000 Plätzen recht groß und ich stellte fest, dass sich mein Stehplatz in dem Block befand, in dem auch der Fanclub des HC Pilsen stand.
Demensprechend war die Stimmung ausgelassen, sehr laut und mitreißend. Durch die relativ geringe Anzahl von Fans, verglichen zu anderen Sportarten und Stadien, versprach es ein schöner und friedlicher Nachmittag zu werden. Das erste Drittel begann und die Mannschaft aus Pilsen, die als Maskottchen einen Indianer auf Schlittschuhen besitzt, machte sofort klar, warum sie sich zurzeit auf Platz eins der Tabelle befanden. Die Gegner aus Zlin kamen kaum aus ihrer eigenen Hälfte und waren fast dauerhaft damit beschäftigt, den technisch sehr schönen Angriff der Indianer zu verteidigen. Nicht verwunderlich war es daher, dass das 1:0 nicht lange auf sich warten ließ. Einzig der Torwart schien noch nicht ganz ins Spiel gefunden zu haben und brachte seine Mitspieler aus Pilsen zweimal in eine sehr brenzlige Situation, mit der jedoch alle zurechtkamen.
Im zweiten Drittel kam die Mannschaft aus Zlin, die sich auf dem sechsten Platz der Tabelle befand, etwas mehr aus der Reserve und erhöhte den Druck, schaffte den Ausgleich, musste sich jedoch kurz darauf wieder den nächsten Gegentreffer gefallen lassen. Das technisch hochwertige und faire Spiel war bis zum Schluss spannend, da nach dem 2:2 Ausgleich durch Zlin, noch ein Führungstreffer der Pilsener folgte, der dann auch bis zum Schluss ausreichte. Insgesamt kann man sagen, die Geschwindigkeit in der Extraliga, wie die Eishockey Liga in Tschechien heißt, legt ein etwas langsameres Tempo an den Tag, als man es vielleicht von der deutschen Eishockey- Liga kennt, ist jedoch sehr schön anzusehen und bietet einen herrlichen Zeitvertreib für einen Sonntagnachmittag.
Das etwas langsamere Spiel macht ein entspanntes Zusehen möglich, ohne ständig auf der Suche nach dem Puck zu sein. Ich denke, ich werde nun öfter mal in der Eishockey- Arena in Pilsen vorbeischauen und werde auch die laufende Saison noch verfolgen, um zu sehen, ob die Herren aus Pilsen ihren ersten Platz in der Hauptrunde auch noch in den Play- offs verteidigen können.
Dies ist ein Beitrag von Vitus.
Vitus studiert in englischer Sprache an der Medizinischen Fakultät der Prager Karlsuniversität in Pilsen.

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Angebotene Studiengänge:
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Studiengebühr Humanmedizin:
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Wissenswertes
Eishockey hat nicht nur für den ein oder anderen atheistisch geprägten Tschechen den Stellenwert einer Religion eingenommen, so sagen das zumindest einige Tschechen.
Nicht verwunderlich ist daher, dass es viele Tschechen bald in die weltbekannte amerikanische Eishockeyliga NHL schaffen.
Paradebeispiel ist Jaromír Jágr, der 1990 mit nur 18 Jahren und damals als jüngster Spieler der NHL in die USA wechselte, bevor er dort innerhalb von 27 zum ältesten und zugleich zu einem der erfolgreichsten Spieler aller Zeiten wurde.
Seit dem Februar 2018 spielt er übrigens wieder in seinem Heimatverein HC Kladno nordwestlich von Prag.

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