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Wohnen in Prag - Von unglaublich schrecklich bis unglaublich schön


Im September sollte es endlich losgehen. Der Umzug nach Prag stand an. Zunächst zog ich in ein Studentenwohnheim in Chodov in Prag 10. Dies wurde mir über die Uni vermittelt.

Mutti und ich packten das Auto voll mit vielen Dingen und kamen am späten Nachmittag dort an. In den Heimen ist die Kommunikation nicht einfach, da die meisten Mitarbeiter ausschließlich Tschechisch sprechen. Aber mit Händen und Füßen konnte ich mich schließlich doch verständigen. Schließlich, bekam ich mein Zimmer. In diesem Heim haben zwei Zimmer mit jeweils zwei Leuten eine Dusche und eine Küchenecke. Noch sollte ich keine Mitbewohnerin haben. Den Abend verbrachte ich damit, meinen Kram in die Schränke zu sortieren und mich ein bisschen einzurichten.

Und dann, so gegen Mitternacht klopfte es an der Tür und Laura stand vor der Tür. Bepackt mit drei Koffern war sie gerade aus Madrid mit dem Flugzeug gekommen. Wir stellten uns einander vor. Wir waren sehr aufgeregt...wir sollten uns ein Zimmer teilen und kannten uns doch noch gar nicht. Da unser Englisch zudem auch noch ziemlich schlecht war, verbrachten wir Stunden mit Übersetzungssoftware auf dem Bett sitzend. Unsere ersten Unterhaltungen waren etwas schleppend, aber wir verstanden uns sofort sehr gut. Die nächsten Tage verbrachten wir komplett zusammen. Wir erkundeten Prag und erledigten die Dinge gemeinsam. Natürlich ist es nicht einfach mit fremden Menschen auf so engem Raum zusammen zu wohnen. Aber wenn man sich ein bisschen anpasst, ist es durchaus möglich.

Nach ein paar Monaten zogen wir zusammen nochmal um. In das Heim Jarov II am Ende von Prag 3. Da wir unser Zimmer direkt über die Heimleitung bezogen, bezahlten wir deutlich weniger, so dass wir jeweils für zwei zahlten und so unser eigenes Zimmer hatten. Wir teilten uns mit zwei tschechischen Mädchen, die sich ein Zimmer teilten, die Küchenecke und das Badezimmer. Dieses Heim war ein bisschen familiärer. Man konnte ein Laufband, einen Kicker und verschiedenen Studierzimmer nutzen.

Laura zog nach einiger Zeit in eine WG in Anděl. Also fing auch ich an, nach einer Wohnung oder einer WG zu suchen. Die Wohnungssuche in Prag ist nicht einfach und vieles läuft von jetzt auf gleich. Wenn man alleine wohnen möchte, muss man etwas mehr bezahlen. Ab 15.000 Kronen kann man etwas Anständiges finden. ich habe auch viele günstigere Wohnungen besucht und war teilweise sehr überrascht. Der Höhepunkt war eine Wohnung, bei der man nur über den Innenhof zur draußen gelegenen Toilette gelang. Endlich hatte ich eine bezahlbare Wohnung in Uninähe gefunden. Sie war sehr klein, aber gerade renoviert und sauber. Ich unterzeichnete Verträge und bezahlte meine Kaution und trotzdem hieß es nach einem Monat Wartezeit, dass ich wegen Eigenbedarf nicht einziehen könnte. So bekam ich mein Geld wieder und stand wieder ohne Wohnung da. Zugleich spitzte sich die Situation im Heim zu. Die Heimleitung wollte ein Teil des Wohnheims renovieren. So musste ich kurz vor meinen ZNS Test in ein anderes Zimmer ziehen. Das kostete viel Kraft und Zeit. Die Renovierungsarbeiten nahmen kein Ende. Die Woche vor meiner Anatomieabschlußprüfung wurden die Röhre im gesamten Heimkomplex ausgetauscht werden. Somit hatten wir den ganzen Tag von 8 bis 22 Uhr kein Wasser. Das heißt, kein Duschen, kein Kochen und keine Toilettenbenutzung in dieser Zeit. Ich muss zugeben, dass mich diese Lernumstände an die Grenzen meiner Belastbarkeit gebracht haben. Anatomie ist so schon schwer genug und dann auch noch das.

Währenddessen besuchte ich weiter Wohnungen und WGs, aber es ließ sich einfach nichts passendes finden. Ich war heilfroh, als mich zwei Mädels aus der Uni ansprachen, ob ich ein Zimmer suchen würde. Ab Juni wäre ein Zimmer in ihrer WG frei. Ich besichtigte die Wohnung, verstand mich blendend mit den Mädels und sagte zu.

Das Wohnheim schloss Ende Juni wegen erwähnter Renovierungsarbeiten und so war ich gezwungen zwischen meiner Anatomie- und meiner Histologieprüfung umzuziehen.

Nachdem meine Prüfungen bestanden waren und das neue Semester anrückte, fuhren Mutti und ich mal wieder nach Prag. Sie half mir, mein Zimmer zu putzen und ein bisschen zu renovieren. Wir bestellten Möbel bei IKEA, die ich dann innerhalb von ein paar Tagen aufbaute. Inzwischen habe ich mich gut eingewohnt und das Zusammenleben mit meinen beiden Mädels ist sehr schön!
Wohnen in Prag - Von unglaublich schrecklich bis unglaublich schön
Ich kann nur empfehlen, sich Mitbewohner zu suchen, mit denen man sich wirklich gut versteht, so dass man sich gegenseitig ein kleines bisschen zu Hause schaffen kann. Das ist in der Fremde unabdingbar. Ich kann nicht jedes Wochenende nach Hause fahren und ist eine angenehme Stimmung und ein gutes Zusammenleben zu Hause unglaublich wichtig!

Bei der Wohnungssuche in Prag ist es am einfachsten, wenn man sich an ein Maklerbüro wendet. Wenn man jedoch doch auf eigene Faust etwas finden möchte, sollte man auf keinen Fall die tschechischen Seiten scheuen und viel Geduld mitbringen. In der Stadt sind auch immer wieder Aushänge von Wohnungen. Unbedingt muss man schon in Prag sein, um die Wohnungen persönlich zu besichtigen. Zuletzt kann ich noch empfehlen, nach Facebook- Gruppen zu suchen (Expats; Find a flat, find a flatmate etc.), viele haben darüber ein Zimmer gefunden.

Wer sich nicht scheut eine Weile auch mit fremden Menschen zu wohnen, kann das Wohnheim als erste Anlaufstelle gut nutzen. Ich bin sehr froh, dass ich dadurch Laura kennengelernt habe!
Dies ist ein Beitrag von Juliane.
Juliane studiert in englischer Sprache an der 1. Medizinischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag.

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Angebotene Studiengänge:
Humanmedizin
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Studiengebühr Humanmedizin:
11.930 Euro/Semester*

Studiengebühr Zahnmedizin:
11.930 Euro/Semester*

Studienanfang:
zu jedem Wintersemester

Aufnahmetests für das Studienjahr 2024/2025:
7. Juni 2024
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Wissenswertes
Unabhängig von den von Juliane beschriebenen Umständen, die durch die Modernisierung entstanden sind, ist ein Wohnheim für die überwiegende Zahl der Studentinnen und Studenten keine Dauerlösung, sondern nur ein Sprungbrett in eine eigene Wohnung.
Der Vorteil ist, dass man mit einer großen Menge von Kommilitonen in Kontakt kommt und so die optimale Wohngemeinschaft planen kann, denn wie Juliane auch sagt, ist das Verständnis das A und O.

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