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Brazilian jiu jitsu, die Balance machts


Der ein oder andere wird es schon mal gehört haben: Sport ist gut für die Gesundheit und baut Stress ab. Jetzt würde ich so weit gehen und den durchschnittlichen Medizinstudenten als durchaus gestresst bezeichnen, daher ist es nicht verwunderlich, dass viele meine Kommilitonen dem mit Sport entgegenwirken: Laufen gehen, Bouldern, Fitnessstudio, die Möglichkeiten sind vielfältig. Besonders in einer großen Stadt wie Brno wird man hier auch bei verschiedensten Vereinen schnell fündig und die allermeisten bieten ihre Kurse auch in Englisch an, sollte das Tschechisch nicht so weit reichen.

Ich persönlich bin mit Fitnessstudios und Laufen noch nie richtig warm geworden, es ist mir einfach zu eintönig. Daher habe ich immer Sport gemacht, der abwechslungsreich ist und mich auch gedanklich etwas fordert. Ich habe als Kind lange Judo gemacht und bin irgendwann zum Klettern gewechselt, zum Thema Bouldern in Brünn habe schon einmal ein Journal verfasst, da Brünn eine große Boulder und Klettercommunity hat. Vor ungefähr einem Jahr habe ich es dann endlich zeitlich geschafft mir wieder einen Kampfsport zu suchen. Wichtig war mir dabei, dass es keine Tritte oder Schläge beinhaltet, da ist mir die Integrität meine Nase dann doch zu wichtig. Nach kurzer Recherche bin ich dann auch fündig geworden: Brazilian jiu jitsu, kurz BJJ. Der ein oder andere kennt es vielleicht auch unter dem Begriff Grappling. Es ist eine praktischere Form des Jiu-Jitsus und wurde von einem Brasilianer entwickelt, der darin Elemente des Judos und Jiu-Jitsus zusammenbrachte. Sein erklärtes Ziel war es, dass ein kleinerer, vermeintlich schwächerer Kämpfer einen ihm überlegenen Gegner besiegen konnte. Der Erfolg gab ihm Recht: Sein Sohn gewann alle seine Kämpfe in der damals noch jungen UFC (MMA) gegen ihm theoretisch überlegene Gegner.

Da ich früher Judo gemacht hatte, allerdings immer schon den Bodenkampf spannender fand als die Würfe an sich, passte die Sache perfekt und nach kurzer Suche fand ich einen Verein: Bearded Octopus BJJ. Ich wurde damals sehr herzlich empfangen und seitdem trainiere ich zweimal die Woche abends. Oftmals gehe ich direkt von der Bibliothek aus dorthin und es gibt kein besseres Gefühl als nach 9 Stunden am Schreibtisch über die Matte zu rollen. Einen großen Anteil daran, dass es mir so viel Spaß macht, sind die Leute, die ich dort getroffen habe: Es ist ein gemischter Haufen an Männern und Frauen zwischen 18 und 55 aus verschiedensten Ländern. Natürlich sind die meisten tschechisch, aber der Unterricht ist aufgrund der hohen „Ausländerquote“ in Englisch.

Ein Training dauert meistens zwei Stunden: Es beginnt mit verschiedenen Aufwärmübungen, welche vom Erlernen neuer Techniken gefolgt werden. Im Allgemeinen ist BJJ ein sehr technischer Sport und ich muss sagen oftmals hilft es, wenn man Anatomie gelernt hat um die verschiedenen Hebel, Würfe und Würger besser zu verstehen. Genau dieses technische macht aber auch den Reiz aus, ich habe irgendwo mal gelesen, dass BJJ das Schach des Kampfsports ist. Teilweise halten beide Kontrahenten kurz inne und überlegen, wie sie jetzt am besten weitermachen, nur um danach wieder in einem Knäul aus Armen und Beinen über die Matte zu rollen. Nach den Techniken geht es dann ans Sparring: Lockere Kämpfe, in denen das Erlernte angewendet wird. Zum Abschluss noch etwas Dehnen und das wars auch schon. Danach ist man jedenfalls komplett bedient und ich falle meistens nach dem Abendessen erschöpft ins Bett.

Im Übrigen ist die Verletzungsgefahr beim BJJ niedriger als beim Fußball oder ähnlichen Ballsportarten. Klar gibt es Hebel und Würger, man kann allerdings ohne Probleme jederzeit Abklopfen und das geht ja auch schon bevor es weh tut.

Zum Abschluss bleibt mir noch zu sagen, dass ich es jedem Studierenden wärmstens empfehlen kann, sich einen Sport zu suchen. Ich persönlich würde glaube ich mit der Menge an Lernstoff und der vielen Zeit am Schreibtisch ohne einen entsprechenden Ausgleich nicht klarkommen. Ob das jetzt BJJ oder ein anderer Sport ist, ist egal. Jedoch denke ich, dass wenn man einen Kampfsport machen möchte, allerdings keine Lust auf Schläge und Tritte hat, BJJ die perfekte Lösung ist. Ganz nebenbei tut man auch noch was für seine Gesundheit und das ist nun wirklich erstrebenswert, Medizinstudent oder nicht.
Dies ist ein Beitrag von David.
David studiert in englischer Sprache an der Medizinischen Fakultät der Masaryk Universität in Brünn.

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